Nicole Schneider
Heilpraktikerin ausschließlich zur  Psychotherapie zugelassen

Selbstbegegnungs- und Anliegen-Methode 

nach der Identitätsorientierten Psychotraumatheorie und -therapie (IoPT). 

Die  Methoden wurden von Prof. Dr. Franz Ruppert entwickelt und basieren auf dem Prinzip der Selbstbegegnung, Selbsterkenntnis und Selbstannahme im Rahmen einer fortlaufenden Entwicklungsarbeit mit dem Klienten im Rahmen von Aufstellungen. Je nach Wunsch des Klienten, kann die Aufstellung im Rahmen einer Einzelsitzung u.a. mit Bodenankern oder in einer Aufstellung mit Hilfe einer Gruppe vorgenommen werden.

Die IoPT nimmt auf zwischenmenschliche Bindungen und Bindungssysteme (z.B. zwischen Vater, Mutter, Kind) Bezug, die traumatisierend wirken können. Die Lösung der hieraus entstandenen Probleme im Umgang mit uns selbst und anderen ist daher, sich aus diesen Bindungen und Bindungssystemen emotional zu lösen, neue bereichernde Bindungserfahrungen zu machen und dann psychisch wie praktisch autonom und innerlich erwachsen zu werden.  Die Theorie und Methoden stehen im klaren Gegensatz zu den klassischen Familienaufstellungen, bei denen es vorwiegend um das einmalige "Reparieren" und "Vervollständigen" des Bindungssystems geht.
Sich in der Tiefe mit seiner Innenwelt = eigene Psyche zu befassen und das ins Bewusstsein zu bringen, was oft schon sehr früh an Verletzungen verdrängt, abgespalten und ins Unterbewusstsein gepackt wurde, bedarf der Geduld und des Mutes und ist daher eine Entwicklungsarbeit.

Der Selbstbegegnungsprozess gehört zu den Methoden, welche das rationale Analysieren von Problemen in den Hintergrund drängt- was durch unsere linke Gehirnhälfte ausgeht- und mehr dem unmittelbaren Wahrnehmen, Erleben und Fühlen Platz bietet, was von unserer rechten Gehirnhälfte und unserem gesamten Körper ausgeht. Daher ist diese Methode geeignet auch unbewusste psychische Vorgänge sichtbar zu machen und zu integrieren, die bei den rein verbalen Methoden oftmals verschlossen sind. Dabei bestimmen Sie über Ihr Anliegen, wie weit Sie in Ihrem Entwicklungsprozess gehen wollen. 

Habe ich überhaupt ein Trauma? Der Begriff des Traumas bedarf einer Differenzierung!

In Fachkreisen wird unter Trauma  in der Regel ein traumatisches Ereignis im Leben eines Menschen verstanden (Monotrauma), welches so extrem belastend oder katastrophal ist, sodass dieses Ereignis jeden Menschen in eine tiefe Verzweiflung bringt. Dies kann zum Beispiel ein Unfall sein. Auch eine anhaltende Situation wie ein jahrelanger Gefängnisaufenthalt oder Folter wird hierunter verstanden. Daneben gibt es auch den Begriff der Komplextraumatisierung, der im Zusammenhang mit Kindern aus stark missbräuchlichen und sich selbst überlassenen Verhältnissen steht.

Die Identitätsorientierte Traumatherapie fasst den Begriff des Traumas weiter und versteht hierunter vor allem

das Trauma der Identität (Nicht gewollt!)

Der existenzielle Schmerz ist hier das schlimmste Trauma-Gefühl, weil hier die eigene Existenz bzw. das eigene Dasein in Frage gestellt wurde und noch bis ins Erwachsenenalter wirkt:

Das Trauma Gefühl des Kindes (heutiger Erwachsener) entstand:  -Beispiele können sein:
wenn der Kinderwunsch der Mutter daraus bestand, lediglich den Partner zu gewinnen oder zu halten; das Kind als Sinngebung, als Ersatz oder Projektionsfläche eigener Bedürfnisse der Eltern gedient hat; die  Eltern eigentlich einen Jungen anstatt eines Mädchens bevorzugten bzw. umgekehrt; wenn das Kind aufgrund eines "Unfalls", unter Drogen, einer Vergewaltigung gezeugt wurde; wenn das Kind einen "missglückten " selbst induzierten Schwangerschaftsabbruch überlebt hat etc.
Eine Abtreibung zu überleben, ist ein schweres Psychotraumata für ein Kind, wobei es hier nicht um eine Gewichtung hinsichtlich der Schwere geht! Natürlich kann eine Abtreibung auch ein Psychotrauma bei der Mutter bewirken.


das Trauma des Verlustes einer wichtigen Bindungsperson (Nicht zugehörig!)

hierunter fällt das Verlusttrauma einer wichtigen Bindungsperson

Der Verlustschmerz des Kindes (heutiger Erwachsener) entstand: - Beispiele können sein:
wenn es einen fehlenden Kontakt zur Mutter direkt nach der Geburt aufgrund von Krankheit von dem Kind (Frühgeburt = Zeit im Inkubator) oder Krankheit der Mutter gab; ehemals praktizierte Wochenkrippen für Säuglinge, "Erholungsurlaub" für frischgebackene Mütter ohne Kind; Weggeben des Kindes (Adoption oder zu den Großeltern oder anderen Familienmitgliedern);  für das Kind, wenn ein Elternteil verstorben ist;  ein Elternteil im Rahmen von Scheidung für das Kind nicht mehr präsent war oder das Kind beide Elternteile früh verloren hat); Trennung des Kindes von den Eltern im Rahmen eines Krankenhausaufenthaltes etc.

Der Verlustschmerz, ist hier das schlimmste Trauma-Gefühl, der immer wieder aufflammt und schwer zu stillen ist. Er kann im Rahmen einer Trennung von einen Beziehungspartner reaktiviert werden und zur Retraumatisierung führen. 

das Trauma der Liebe (Nicht geliebt!)

Jeder Mensch ist auf einen liebevollen Kontakt und auf die Fürsorge seiner Eltern angewiesen. 

Hierbei ist ganz klar zwischen der mütterlichen und der väterlichen Qualität der Liebe zu unterscheiden.
So hat jedes Kind das Bedürfnis von der Mutter neben der Muttermilch und der Nahrung, Wärme, Geborgenheit, zärtlichen Körperkontakt, eine wohltuende Stimme und die prompte Befriedigung seiner Bedürfnisse (insbesondere im Säuglingsalter bis zum 1 Jahr) zu erfahren. Wenn ein Kind diese Erlebnisqualitäten nicht erhält, dann ist es irritiert und fühlt sich zurückgewiesen und nicht geliebt. Das Kind wird sich dann anstrengen, manchmal sein gesamtes Leben lang, diese Ablehnung zu überwinden und auf sich aufmerksam zu machen. Es will von seiner Mama gesehen werden und nicht von irgendjemand anderem. Wenn diese mütterliche Qualität fehlt, ist es für ein Kind psychisch nicht auszuhalten.

Väter hingegen geben ihrem Kind Halt und Orientierung, vermitteln Schutz und Sicherheit. Sie vermitteln eine andere Perspektive auf die Welt, als die Mutter es tut. Sofern ein Kind die väterlichen Qualitäten vermisst, sucht es zeitlebens nach diesen ungestillten Bedürfnissen.

Oftmals kämpfen diese Kinder und heutigen Erwachsene das gesamte Leben, um die versagte Elternliebe. Sie idealisieren dann ihre Eltern oder kämpfen oder argumentieren beständig gegen sie. Sie versuchen ihren Eltern zu helfen oder sie zu retten. Sie erbringen bereits in der Kindheit unglaubliche Leistungen, um gesehen und geliebt zu werden. Wenn dann die Eltern nur reagieren, wenn das Kind geleistet hat, dann wird es zu der Überzeugung gelangen, dass Leistung gleich Liebe bedeutet. 
Das Kind kann im Grunde nicht mit oder ohne Eltern leben und versucht, diese unmögliche Beziehung, von der es laufend psychisch verletzt wird, auszuhalten.  Da wir uns dann ein Leben lang nach einer haltgebenden Beziehung sehnen, wird diese Liebe dann im Erwachsenenalter oftmals beim Partner gesucht oder erwartet. Da dieser diese Liebe nicht erfüllen kann, kommt es oftmals zu destruktiven Beziehungen, die ständig zu Bruch gehen oder an denen man festhält, trotz zahlreicher Konflikte. Beim Prinzip Leistung = Liebe leisten viele Erwachsene in ihrer Beziehung schier unendliches (teure Geschenke, unendliches Kümmern und Umsorgen, den Partner alles abnehmen bis hin zur Aufopferung) und erwarten dann vom Partner geliebt zu werden. Sie merken nicht, dass sie dabei über ihre Grenzen gehen oder lassen es zu, dass andere Personen über diese Grenzen gehen dürfen, bis sie schließlich irgendwann einmal ausbrennen, sich eventuell verbittert und einsam fühlen.

das Trauma der Sexualität (Nicht geschützt!)

Wird ein Mensch gegen seinen Willen, sexuell stimuliert oder zu sexuellen Handlungen gezwungen, geht dies immer mit einem Eingriff in die gesamte Identität her. Die Gefühle des Schmerzes, des Verrates und der Erniedrigung, die unerträglichen Angst-, Wut-, Scham- und Ekelempfindungen werden mit dem Eingriff aus dem Bewusstsein abgespalten und ins Unbewusste verdrängt. Menschen, die ein sexuelles Trauma erlebt haben, können sich meist nicht erinnern oder nur fragmentiert.  In vielen Fällen erfolgt eine Trennung des Ich´s von seinem Körper.
Der sexuelle Missbrauch beinhaltet immer auch einen emotionalen Missbrauch. Der Schmerz hier nicht geschützt geworden zu sein, ist unerträglich und sehr belastend.

das Trauma des emotionalen Missbrauchs (Nicht akzeptiert und Nicht gesehen!)

Die Wirkung und die Häufigkeit von emotionalem Missbrauch werden häufig unterschätzt! 
Emotionaler Missbrauch ist weit verbreitet. Er findet sich im Verhältnis zu den Eltern, am Arbeitsplatz, in Beziehungen und innerhalb der Familie. 

Die Wunden, die ein emotionaler Missbrauch hinterlässt, sind weniger offensichtlicher als körperlicher, aber nicht weniger schmerzhaft.  Wer emotionalen Missbrauch erlebt hat, ist anfälliger auch einen körperlichen Missbrauch in der Folge zu erleben.

Beispiele für emotionalen Missbrauch können sein:
Entzug von Aufmerksamkeit oder Liebe, bewusstes Belügen, widersprüchliche Aussagen und Botschaften zum Verhalten (Double Blind), Beleidigen, Kritisierungen , Abwertungen, Verweigerung der Kommunikation, emotionale Erpressung (über Gefühle zu manipulieren und ein schlechtes Gewissen einreden), kontrollierendes und bindendes Verhalten, sodass eine autonome Entwicklung des Kindes nicht möglich ist; das Kind wird als Spielball im Rahmen der Scheidung benutzt - es  soll sich für ein Elternteil entscheiden-; das Kind wird zum Partnerersatz oder dient als Trostobjekt für die Eltern oder eines Elternteils, Todessehnsucht oder Suizidversuche eines Elternteils etc.  

Bindungsverletzungen und Entwicklungstraumata sind vielschichtig, komplex und unterschiedlich in ihrer Intensität. Daher ist auch die Bearbeitung ein individueller Prozess. Es bedarf unserer Geduld und unseres Mutes, sich diese Themen anzuschauen, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen, die Realität zu erkennen und die Wahrheit auszusprechen und neue Bindungserfahren zu machen. Gerne unterstütze und begleite ich Sie bei Ihrem Entwicklungsprozess!



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